Andrei Granovskiy war in seiner Heimat ein Lehrer. Die Beratung im Projekt FabA Plus half ihm dabei, seine Abschlüsse anerkennen zu lassen und in Deutschland in den Beruf wieder einzusteigen. Sein Beispiel widerlegt den Mythos, dass dies in Deutschland unmöglich sei.

Andrei Granovskiy kam mit seiner Familie nach Deutschland auf dem Höhepunkt der Pandemie, alles war nicht einfach. In Russland hatte er Deutsch und Französisch unterrichtet. In Deutschland hörte er die Aussagen über die Anerkennung der ausländischen Abschlüsse und diese waren pessimistisch. Ob diese Informationen so stimmen?

„Ich habe sofort viele „Mythen“ über die Anerkennung von Diplomen gehört, auch für Lehrer – und meistens nichts Gutes. Aber ich hatte eine sehr positive Einstellung, und ich glaube, dass diese Haltung sehr hilfreich ist. Im Heim hat man mir vom Projekt FabA Plus erzählt, und wir kamen sehr schnell in die Beratung“, sagt Andrei.

Die Beratung war sehr ausführlich und verständlich. Andrei erfuhr, dass er mehrere Möglichkeiten hätte, seine Hochschulbildung anerkennen zu lassen. Gemeinsam mit seiner Beraterin Irina Nowodworskaja wählte er den besten Weg.

„Mir wurde klar, dass die Anerkennung eines Diploms kein schneller Prozess ist und, dass man sich früh genug damit beschäftigen sollte, wenn man schnell in die Arbeit kommen möchte. Ich brauchte nur eine Beratung, um einen konkreten Plan für mich zu erstellen, und nach einiger Zeit erhielt ich meine Zeugnisbewertung – Anerkennung für mein Diplom“, erzählt Andrei.

Als Andrei sein Hochschulstudium in Russland absolvierte, gab den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen noch nicht. In Deutschland besuchte er einen C1-Kurs und bestand erfolgreich die entsprechende Prüfung, so hatte er neben dem Diplom einen zusätzlichen Nachweis für seine Sprachkenntnisse. Außerdem absolvierte er erfolgreich den Orientierungskurs „Leben in Deutschland“.

Nachdem er schließlich die offizielle Zeugnisbewertung für seine Hochschulbildung erhielt, lud ihn die Schule, an der er den Sprachkurs absolviert hatte, zu einem Vorstellungsgespräch ein.

„Heute unterrichte ich Deutsch an der GFS-Schule, die Fachkräfte für Buchhaltung und Steuern ausbildet. Ich bin auch stets interessiert mich weiterzubilden. Letztes Jahr habe ich eine Fortbildung gemacht und eine Zulassung zum Unterricht Deutsch B1- und B2-Beruf erhalten.“

Den Beginn seiner erfolgreichen Karriere in Deutschland sieht Andrei in der Beratung durch das Projekt FabA Plus. „Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen von eurer Arbeit erfahren und schon am Anfang ihres Weges verlässliche Informationen bekommen“, sagt Andrei Granovsky.