Die Zahnärztin Valeria Minakova beendete ihr Studium in Kiew wenige Monate vor Russlandsinvasion in die Ukraine. Für ihre Familie begann der Krieg im Jahre 2014, als sie aus der Region Donezk fliehen musste. Nach Bombenangriffen und mehreren Monaten in Luftschutzkellern beschloss Valeria im Juni 2022 weiter nach Deutschland zu fliehen.

„Ich habe keine Unterstützung vom Jobcenter beantragt, sondern ich habe die Arbeit direkt gesucht und gefunden. In Berlin ist medizinisches Personal gebraucht, und obwohl ich Deutsch kaum konnte, wurde ich als Assistentin in einer Zahnarztpraxis angestellt“, erzählt Valeria.

Neben der Arbeit besucht Valeria einen Deutschkurs. Im Unterricht wird es vermittelt, wie man beim Arzt vorspricht, bei der Arbeit übt sie das Gelernte und die Alltagskonversation noch dazu. Ihr Traum ist es, ihr Universitätsdiplom in Zahnmedizin anerkennen zu lassen und in Deutschland in ihrem Beruf zu arbeiten.

„Anfangs habe ich selbst im Internet nach Informationen über die Anerkennung von Diplomen gesucht. Und war erstaunt, wie widersprüchlich das Thema vorgestellt wird. Und Leitmotiv war es leider, „die Anerkennung sei unmöglich“. In anderen Kommentaren wurde unverblümt gesagt, dass man lieber „nach Hause gehen sollte“.

“Ich hatte großes Glück gehabt, durch Mundpropaganda unter unseren Ukrainerzu zu erfahren, dass es bei “Dialogue-Club” ein Projekt mit den Ratschlägen zur Anerkennung von Diplomen gäbe”, erinnert sich Valeria.

So kam Valeria zum Projekt FAbA+ Projekt, in eine berufsspezifische Beratung für Mediziner mit der Hochschulbildung. Als Erste war klar, dass die Anerkennung eines medizinischen Abschlusses in Deutschland ein langer und mehrstufiger Prozess ist. Und, dass eine Fachberatung sehr hilfreich sein kann, um alle Nuancen zu verstehen.

„Die Beratung war sehr gut und hat mir sehr geholfen. Alles ist gut strukturiert gewesen und als einen klaren Handlungsalgorithmus vorgestellt. Sogar bis ins kleinste Detail, wann und wo ich welches Dokument beantragen muss. Es gibt einzelne Bescheinigungen, die drei Monate vor der Einreichung der Dokumente gemacht werden müssen. Und es gibt Aufgaben, die ich jetzt sofort erledigen muss. Nach der Beratung fühlte ich mich viel ruhiger und sicher, weil ich die Informationen hatte, die ich brauchte“, sagt Valeria.

Zurzeit besucht Valeria einen B2-Sprachkurs, und dem will sie im nächsten Schritt einen C1-Kurs anschließen. Und weiter stimmt sie sich ein, einen Kenntnisprüfungsvorbereitungskurs zu besuchen, und dann sich entschlossen der Prüfung zu stellen.

Sie hat bereits eine Klinik in Berlin gefunden, die sie nach der Anerkennung ihres Diploms gerne einstellen würde.